Page 9 - OeFHK19 Broschuere
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  ... gäbe es heute keine Fachhochschulen. Das wird in der Schilderung des Problems im Vorblatt zum Bundesgesetz mehr als deutlich. Der Unwille zur Veränderung hat den Weg für die Fachhochschulen freigemacht. Der neue Hochschulsektor war so gesehen auch ein Denkzettel für die Universitäten. Denn die angestammten Institutionen im Hochschulbereich waren zu weit weg von Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Und zeigten wenig Ambition, sich entscheidend zu bewegen.
WAS WAR GEFORDERT?
Ein Hochschulangebot über das Theoretische hinaus. Eine Ausbildung, die berufsfeldqualifizierend, praxis- nah und in einer vorgegebenen Zeit zu absolvieren ist. Lehre und Forschung, aber anwendungsorientiert und angewandt. Der Auftrag lautete also: eine wissenschaftlich­akademisch fundierte Berufsausbil- dung, die im Sinne der Wirtschaft, des Arbeitsmarkts und der Akademisierung auch zielführend ist.
HOCHSCHULE NEU DENKEN
Die Fachhochschulen hatten dabei einen entscheidenden Vorteil: Sie konnten von null beginnen. Sie mussten keine Rücksicht auf die Meinungen und Positionen des universitären Establishments nehmen. So war es möglich, ein berufsfeldorientiertes hochschulisches Angebot zu schaffen, das dem gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bedarf Rechnung trägt.
25 JAHRE SPÄTER
Zu Beginn überwiegend unter der Wahrnehmungsschwelle der etablierten Hochschulen, später oft nur aus kritischer Distanz betrachtet, werden die Fachhochschulen mittlerweile als ernstzunehmende Mit- bewerberinnen für die Universitäten gesehen. Sie haben sich zu verlässlichen Partnerinnen für Wirt- schaft und Gesellschaft entwickelt. Haben den Einzug der Wissenschaft in die Regionen unterstützt. Sind aufgrund der angewandten Lehre und Forschung vor allem für kleine und mittelständische Unter- nehmen attraktive und zukunftsweisende Partnerinnen. Und gelten als unbestrittenes Erfolgsmodell.
DIE ZAHLEN SPRECHEN FÜR SICH
Heute gibt es 21 Fachhochschulen mit 45 Standorten, die 496 Bachelor­ und Master­Studiengänge anbieten. Die Zahl der Studierenden hat sich in diesem Zeitraum vervielfacht. Von 695 im Winter- semester 1994/95 auf 55.203 im Wintersemester 2019/20. Das sind ca. 17 Prozent aller ordentlichen Studierenden in Österreich. Bei den Studienabschlüssen liegt der FH­Anteil bei fast 30 Prozent:
SO BEWERTET ÖSTERREICH DIE HOCHSCHULEN:
STELLENWERT
VON FACHHOCHSCHULEN
36% sehr hoch, 58% eher hoch STELLENWERT IM VERGLEICH
ZU UNIVERSITÄTEN
32% stufen Fachhochschulen höher ein 32% stufen Universitäten höher ein 36% sehen beide gleichauf
WER HAT EIN HOHES ANSEHEN?
Quelle: Imageanalyse 2018, Gesamtbe- völkerung (n=3.200)
  36%
 58%
   32%
 36% 32%
 Fachhochschulen
 61%
 Universitäten
 46%
9 35.558 Uni­Absolvent*innen im Studienjahr 2018/19 stehen 14.380 FH­Absolvent*innen gegenüber.









































































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