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ERWERBSTÄTIGKEIT NEBEN DEM STUDIUM
Die Fachhochschulen fördern nicht nur die Akademisierungsraten, sie leisten auch ei- nen wesentlichen Beitrag dazu, dass weniger Talente für eine wissenschaftliche Ausbildung verloren gehen. Dabei spielen die vielen re- gionalen Standorte ebenso eine Rolle wie die Möglichkeit, neben dem Studium einem Beruf nachzugehen.
So werden 51Prozent der Studiengänge aus- schließlich oder auch berufsbegleitend ange- boten, teilweise als duales Studium oder als Fernstudium mit einzelnen Präsenztagen. Und wenn es nach dem Wissenschaftsministerium geht, soll dieser Bereich noch ausgebaut wer- den. So ist im Fachhochschulentwicklungs und Finanzierungsplan 2018/19 bis 2022/23 die Wei- terentwicklung berufsbegleitender Studienfor- mate und dualer Studiengänge als qualitatives Ziel festgelegt.
Schon jetzt zeigen die berufsbegleitenden 254 Bachelor und Masterstudiengänge Wir- kung. Während 61,3 Prozent der Studienanfän ger*-innen an Fachhochschulen erwerbstätig sind, gehen nur 36,1 Prozent der erstimmatriku- lierten ordentlichen Studierenden an den Uni- versitäten einer Erwerbstätigkeit nach. Und die berufsbegleitenden FHStudien sind mit 21 Prozent auch jene Hochschulstudienorganisa- tionsform, die den höchsten Anteil an Studien- anfänger*innen ohne Matura aufweist.
HOHE ZAHL AN ERSTSTUDIERENDEN
Durch die Möglichkeit zur Erwerbstätigkeit, aber auch die spezifische Organisation der Studien- gänge verbessern Fachhochschulen die soziale Durchlässigkeit des Hochschulsystems. Das spiegelt sich im höchsten Anteil an Studieren- den aus bildungsfernen Schichten wider. Viele FH-Studierende sind die Ersten in ihrer Familie, die eine akademische Ausbildung beginnen.
Damit trägt der Fachhochschulsektor entschei- dend dazu bei, dass Österreich im EUROSTU- DENTVergleich (2015) von 23 Staaten zu den Top 4 zählt, was die relativ repräsentative Zu- sammensetzung der Studierenden zur Wohn- bevölkerung betrifft. Studierende aus unteren Bildungs und Einkommensschichten (17 Pro- zent aus einem Elternhaus mit Pflichtschul- oder Lehrabschluss) sind im gleichen Ausmaß vertreten wie Studierende aus der höchsten Einkommensschicht (18Prozent aus einem El- ternhaus mit Hochschulabschluss).
FACHHOCHSCHULEN
UNIVERSITÄTEN
2,8 % anderes
3 % anderes
61,3% erwerbstätig
35,9 % nicht erwerbstätig
36,1% erwerbstätig
60,9 % nicht erwerbstätig
Basis: ordentliche Studienanfänger*innen bzw. erstimmatrikulierte ordentliche Studierende im Wintersemester 2018/19; Quelle: Statistik Austria
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Bildungsauftrag ohne Berührungsängste.

