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ZUR PERSON
Brigitte Putz ist für Strategie und Groß- projekte bei der Pankl Racing Systems
AG in Kapfenberg zuständig. Nach der Matura an der Höheren Bildungslehran- stalt für wirtschaftliche Berufe in Leoben hat sie an der FH Joanneum Kapfenberg Industriewirtschaft studiert und gleich im Anschluss in verschiedenen Positionen bei Pankl gearbeitet.
Erst im Group Controlling, später im Investor Relations & Group Controlling der Pankl Racing Systems AG, danach als Manager Finance, Controlling & HR in der Pankl APC Turbosystems GmbH in Mann- heim, ehe sie die Kaufmännische Leitung der Pankl Systems Austria GmbH, Bereich High Performance Systems in Kapfenberg übernommen hat und im Juni 2019 wieder zur Pankl Racing Systems AG zurückgekehrt ist.
BRIGITTE PUTZ
Was ist das Gute an den Kooperationen zwischen Fachhochschulen
und Wirtschaft im Bereich Forschung und Entwicklung?
Grundsätzlich ist die Interaktion zwischen Bildung, Forschung und Praxis ein wichtiger Faktor für die Entwicklung von Kompetenzen. Die Kooperation mit der lokalen Fachhochschule ermöglicht den Stu- dierenden, Projekt-, Bachelor- und Diplomarbeiten bei uns zu schreiben und dafür die an der Hoch- schule angesiedelte Industrie­4.0­Lehr­ und Forschungsfabrik, das Smart Production Lab, zu nutzen. Uns ermöglicht die Kooperation den Kontakt sowie Wissens­ bzw. Erfahrungsaustausch mit anderen Kooperationspartner*innen. Für unser Unternehmen geht es um Themen wie Industrie 4.0 mit Auto- mation und Vernetzung sowie Digitalisierung (Big Data, Internet of Things) im administrativen Bereich.
Welchen Anteil hat die FH daran, dass Sie heute in der Industrie tätig sind?
Einen großen Anteil. Ich habe mit einem Projekt, das in der Fachhochschule ausgeschrieben war, bei Pankl begonnen. Bei diesem Projekt ging es um die Implementierung einer Business Intelligence Soft- ware. Das Projekt hat sehr gut zum Inhalt meines Studiums „Industrial Management“ gepasst. Das Stu- dium bietet ein breites Spektrum mit hybridem Know­how mit 50 Prozent Technik/IT und 50 Prozent Wirtschaft. Darüber hinaus wählt man neben Englisch auch noch eine zweite Fremdsprache. Durch die Breite des Studiums können sich die Absolvent*innen in vielen unterschiedlichen Bereichen speziali- sieren. Beim Projekt der Implementierung eines Business Intelligence Systems ging es beispielsweise um die Bereiche IT und Wirtschaft. Einerseits galt es, bei der Modellierung von IT­Prozessen zu unter- stützen, andererseits um den Aufbau von Finanzberichten. Nach dem Projekt ergab sich die Möglich- keit, bei Pankl das Praxissemester zu absolvieren und die Diplomarbeit zu schreiben. Mittlerweile bin ich 11 Jahre im Unternehmen und habe unterschiedliche Bereiche und Standorte durchlaufen.
Was muss die Politik tun, damit die erfolgreiche Kooperation
zwischen Fachhochschulen und Wirtschaft Zukunft hat?
Wenn ich an das Beispiel Kapfenberg denke, so ist es hier gelungen, das Profil der Fachhochschu-
le sehr gut an den Schwerpunkten der regional ansässigen Unternehmen zu orientieren. Damit herrschen hier optimale Voraussetzungen für die Kooperation zwischen Fachhochschule und Wirt- schaft. Die Fachhochschule trifft mit ihrer angewandten Forschung genau den Bedarf der Unter- nehmen in der Region. Um die Schwerpunkte der Hochschulen und Bildungseinrichtungen stärker
auf die Kernkompetenzen der Wirtschaft und Industrie ausrichten zu können, bedarf es gerade
für Fachhochschulen mehr zielgerichteter Programmfördermittel der öffentlichen Hand, damit die Hochschulen und die Wirtschaft nachhaltig sowie langfristig miteinander kooperieren können. 36
Drei Fragen an
 Foto: Freisinger, Leoben

















































































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