Eine Vision für die Zukunft muss auf die nachfolgenden Generationen fokussiert sein und braucht Partizipation, Steuerungswillen und Planungssicherheit.
„Unser Fokus muss sich auf die nachfolgenden Generationen richten. Wir verantworten heute das, was wir diesen Generationen hinterlassen. Daher liegt die Zukunft in der Bildung und Wissenschaft und daher müssen wir auch hier die politischen Schwerpunkte setzen. Unser aller Interesse muss darin gelegen sein, so viele Menschen wie möglich für eine qualitativ hochwertige Ausbildung zu gewinnen und diese so attraktiv wie möglich zu gestalten. Ich stimme mit Bundeskanzler Nehammer überein: Unsere wichtigste Zukunftsressource in Österreich sind die Menschen“, reagiert FHK-Präsidentin Ulrike Prommer auf die heutige Rede von Bundeskanzler Nehammer zur Zukunft Österreichs.
Den Fachhochschulen kommt in Österreich als anwendungsorientierter Wissenschaftssektor eine tragende Rolle zu. Ihre Kernkompetenzen liegen in der praxisbezogenen Lehre und der anwendungsorientierten Forschung. Dieses Konzept spricht viele Studieninteressierte an, wobei sowohl Personen mit klassischer Matura als auch jene mit einer einschlägigen handwerklichen bzw. beruflichen Qualifikation Zugang zum Fachhochschul-Studium haben. Heute kommen in den Wirtschaftswissenschaften bereits mehr Absolvent:innen von den Fachhochschulen als von den Universitäten, im Bereich Ingenieurwissenschaften und IT gleich viele. In den nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen (diese umfassen die Diplomierte Gesundheits- und Krankenpflege sowie die MTD, Hebammen und die Musiktherapie) sind die Fachhochschulen als Träger der Ausbildung für die Akademisierung und die Etablierung des neuen Wissenschaftsbereichs verantwortlich. In der Forschung setzen die Fachhochschulen entscheidende innovative Impulse für die Wirtschaft und Gesellschaft und spielen Erkenntnisse aus der Forschung in die Lehre zurück, um deren Qualität zu sichern.
Zu den künftigen Maßnahmen, die im Bereich der Fachhochschulen zu setzen sind, hält FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik fest: „Die positiven Entwicklungen der Vergangenheit waren vom Willen der Politik getragen, den Fachhochschul-Sektor bestmöglich dabei zu unterstützen, sich laufend weiterzuentwickeln. Diesen Schwung gilt es wieder aufzunehmen und dieser Schwung sollte auch im künftigen Entwicklungs- und Finanzierungsplan zum Ausdruck kommen. Wir sind bereit, gemeinsam die Weichen für die Zukunft zu stellen! Die gemeinsamen Positionen wie eine Anhebung der Fördersätze pro Studienplatz um zumindest 20% ab 1. Jänner 2024 sowie eine laufende Inflationsanpassung, ein Ausbau um jährlich 1.200 neuer Studienplätze, eine nachhaltige Forschungsfinanzierung von jährlich 25 Millionen Euro, die Möglichkeit einer Akkreditierung von Doktoratsprogrammen und die Einrichtung von Sondertöpfen für zusätzliche Sonderaufgaben liegen auf dem Tisch.“
Sehr positiv sieht FHK-Präsidentin Prommer die Pläne von Bundeskanzler Nehammer gemeinsam mit Expert:innen einen „Zukunftsplan für Österreich 2030“ zu entwerfen: „Ich gebe Bundeskanzler Nehammer absolut Recht, dass uns die Zukunft Raum für Kreativität und Gestaltung bietet. Die FHK nimmt diesen Ball auf und ist gerne bereit, die Expertise der Fachhochschulen in diese Gespräche einzubringen.“