Erstaunt reagiert die Präsidentin der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK) auf die aktuellen Aussagen von Bundesminister Polaschek zum Thema Aufstockungen der Studienplätze im Bereich der Sozialen Arbeit. „Es ist tatsächlich erstaunlich, dass sich Herr Bundesminister Polaschek jetzt neben der Forschung auch noch für die Anzahl der Studienplätze im FH-Sektor für nicht zuständig erklärt. Die Aussage von Bundesminister Polaschek, die FH-Erhalter seien für die Anzahl der Studienplätze verantwortlich, entspricht nicht der Praxis, da allein das Ministerium die Anzahl der finanzierten Studienplätze genehmigt. Die FHK fordert deshalb schon lange über Angebot und Aufteilung der Studienplätze selbst entscheiden zu können!“, so eine überraschte FHK-Präsidentin Ulrike Prommer.

Anlass der Debatte ist ein ORF-Bericht vom 10.12.2023 zum Thema „SPÖ fordert Maßnahmen gegen Personalmangel im Sozialbereich“, in dem Bundeminister Polaschek klarstellt, nicht für die Studienplätze im FH-Sektor zuständig zu sein, sondern die FH-Erhalter selbst.

Die Fachhochschulen, die 2024 ihr 30-jähriges Bestehen feiern, fordern bereits seit geraumer Zeit die Möglichkeit, selbst entscheiden zu können, in welchen Studienbereichen sie Studienplätze anbieten.

Wichtig wäre, dass zukünftig etwaige unbesetzte Studienplätze in andere Bereiche mit hohem Ausbaubedarf unbürokratisch verschoben werden können. „Die gegenwärtige Situation, nämlich ein Mangel an Studienplätzen im Bereich Soziale Arbeit, ist dem Umstand geschuldet, dass dieser Bereich in der Planung des Ministeriums nicht vorkommt. In den letzten Jahren wurden fast ausschließlich MINT-Studienplätze vom Ministerium finanziert“, so FHK-Präsidentin Prommer.

Seit dem Studienjahr 2015/16 ist der relative Anteil der Studienplätze im Bereich Soziale Arbeit an den Gesamtstudienplätzen im FH-Sektor von 5,2% auf 4,8% gesunken, obwohl sich gerade für diese FH-Studien vier Mal mehr Personen bewerben, als Studienplätze vorhanden sind.

Die FHK setzt sich dafür ein, dass der Anteil der Studienplätze im Bereich Soziale Arbeit erhöht wird!

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