Wien – Die aktuelle Studierenden-Sozialerhebung 2023 bestätigt es erneut: Fachhochschulen (FH)/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) bieten Studierenden in Österreich eine klare Perspektive und strukturierte Studienverläufe, die hohe Erfolgsquoten und einen raschen Einstieg in die Arbeitswelt ermöglichen.
Kürzere Studiendauer und hohe Erfolgsquote
Mit einer Erfolgsquote von bis zu 79 % und kürzeren Studiendauern zeigen Fachhochschulen deutlich, wie eine effiziente und klar strukturierte Ausbildung gelingen kann. An Fachhochschulen beenden die meisten Studierenden ihr Studium in der vorgesehenen Regelstudienzeit oder mit geringfügigen Verzögerungen. „Diese hohe Erfolgsquote ist kein Zufall, sondern das Ergebnis einer zielgerichteten und für die Studierenden optimalen Studienorganisation sowie praxisnaher Inhalte,“ betont die FHK-Präsidentin Ulrike Prommer.
Niedrige Abbruchquote durch klare Struktur
Die Abbruchquote an FH/HAW liegt mit ca.20 % deutlich unter jener der Universitäten, an denen rund 36 % der Bachelorstudierenden ihr Studium nicht abschließen. Die klare Strukturierung der Studiengänge mit festen Zeitplänen und klar strukturierten Modulen bietet Studierenden Orientierung und erleichtert den Abschluss.
Praxisorientierung als Brücke zum Beruf
Ein besonderer Vorteil der Fachhochschulen liegt in der engen Verzahnung mit der Berufswelt: Von Beginn an zielen die Studiengänge auf klar definierte Berufsfelder ab und sind dennoch inhaltlich so gestaltet, dass eine breite Anwendbarkeit im Berufsalltag gegeben ist. Sie integrieren Praxis und Theorie zu einem berufsnahen Curriculum. Diese Arbeitsmarktorientierung spiegelt sich auch in der Informiertheit der Studierenden wider. FH-Studierende gaben vor Studienbeginn überdurchschnittlich oft an, sich sicher über berufliche Perspektiven und Arbeitsmarktchancen zu fühlen. „Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften bieten eine Ausbildung mit Zukunft und sind damit ein Motor für die wirtschaftliche Entwicklung unseres Landes,“ hält FHK-Präsidentin Prommer fest.
Berufsbegleitendes Studium – Flexibilität für Berufstätige
Ein weiterer großer Vorteil der Fachhochschulen, ist das große Angebot an berufsbegleitenden Studiengängen. Dias berufsbegleitende Angebot erlaubt es Studierenden, die darauf angewiesen sind oder das so bewusst planen, ihr Studium neben einer beruflichen Tätigkeit zu organisieren. Die berufsbegleitenden und berufsermöglichenden Studiengänge sind auf die Bedürfnisse von Berufstätigen abgestimmt und ermöglichen ein Studium, ohne auf Einkommen und Berufserfahrung verzichten zu müssen. „Mit dieser Flexibilität bieten Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften ein zukunftssicheres und praxisorientiertes Hochschulangebot, das gerade in der heutigen Arbeitswelt von unschätzbarem Wert ist,“ bekräftigt auch der Generalsekretär der FHK, Kurt Koleznik.
Durchlässigkeit und soziale Herkunft
Fachhochschulen schneiden traditionell bei den Themen Durchlässigkeit und soziale Herkunft besser ab als andere Hochschultypen. Besonders die berufsbegleitenden Studiengänge sprechen Studierende mit verzögertem Studienbeginn an, darunter viele berufstätige Personen, die sich weiterqualifizieren möchten. Auch ist der Anteil von Studierenden ohne traditionellen Bildungsabschluss an Fachhochschulen höher. Der Bericht zeigt, dass Fachhochschulen Studierende mit niedrigerer Bildungsherkunft besser erreichen, was zu einer stärkeren sozialen Durchmischung führt.
Um auch weiterhin so eine zentrale Rolle in der Hochschullandschaft spielen zu können braucht es aus Sicht der FHK aber auch die richtigen Rahmenbedingungen, die für eine nachhaltige Weiterentwicklung der Fachhochschulen/Hochschulen für Angewandte Wissenschaften unabdingbar sind:
Die FH/HAW brauchen eine neue umfassende und verlässliche Finanzierung! Ein adäquates Finanzierungsmodell orientiert sich an der Gesamtleistung der Hochschule und deckt Lehre, Forschungs- und Wissenstransfer gleichermaßen ab. Zur Aufrechterhaltung der Qualität bedarf es einer jährlichen Wertanpassung des Budgets.
Extern akkreditierte Doktoratsstudien an Fachhochschulen sind notwendig, um Potentiale auszuschöpfen! Andere Länder haben längst erkannt, dass Exzellenz nur möglich ist, wenn Forscher die besten Entwicklungsmöglichkeiten haben. Wir müssen Karriereperspektiven bieten und bewerkstelligen, dass unsere Wissenschaftler, die uns eigenen Forschungsfelder qualitätsvoll bearbeiten können.
Nur mit Eigenverantwortung und Flexibilität können Hochschulen den Anforderungen der Studierenden und des Arbeitsmarktes gerecht werden! Fachhochschulen verfügen über langjährige Expertise in der Entwicklung und Qualitätssicherung von Studiengängen. Es ist an der Zeit, die langwierigen Erstakkreditierungen von Studiengängen grundlegend zu überdenken und die Qualitätssicherung in die Hände jener zu legen, die diese am besten bewerkstelligen können: die Hochschulen selbst.