Die Fachhochschul-Konferenz (FHK) nimmt die heutigen Ankündigungen des Finanzministers zu den budgetären Anpassungen im Wissenschaftsbereich mit Sorge, aber auch mit einem klaren Appell an die gemeinsame Verantwortung für die Zukunft des Standorts Österreich zur Kenntnis.
Gerade in wirtschaftlich angespannten Zeiten ist es nachvollziehbar, dass öffentliche Budgets einer Konsolidierung bedürfen. Dennoch gilt es, jene Bereiche mit Bedacht zu behandeln, die mittel- und langfristig entscheidend für Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und den gesellschaftlichen Zusammenhalt sind – und dazu zählt der Wissenschafts- und Hochschulsektor in besonderem Maße. Die Erfahrung zeigt: Einsparungen in der Wissenschaft haben sich selten positiv auf die gesellschaftliche Entwicklung ausgewirkt.
Die im letzten Entwicklungs- und Finanzierungsplan (E&F-Plan) zugesagten 42 Millionen Euro Sondermittel für die Fachhochschulen wurden als gezielte Maßnahme zur Absicherung zentraler Weiterentwicklungen beschlossen. Dass nun nur 14 Millionen Euro davon zur Auszahlung gelangen sollen, stellt die Fachhochschulen vor enorme Herausforderungen. „Diese 14 Millionen Euro müssen daher umgehend und unbürokratisch freigegeben werden, um akute Lücken zu schließen und den Betrieb weiterhin auf hohem Niveau sicherzustellen.“ fordert FHK-Generalsekretär Kurt Koleznik.
Gleichzeitig appelliert die Fachhochschul-Konferenz an die Bundesregierung, alle im Regierungsprogramm vereinbarten Maßnahmen, die keine zusätzlichen budgetären Mittel erfordern, hierunter fällt unter anderem die Einführung von promotionsfähigen Studiengängen, der Wegfall der Erstakkreditierung sowie eine längst überfällige Entbürokratisierung, eine rasche Erarbeitung eines neuen E&F-Plans und die Stärkung der Autonomie bei der Studienplatzbewirtschaftung, rasch umzusetzen – insbesondere dort, wo es um strukturelle Weiterentwicklungen, gesetzliche Anpassungen und den Zugang zur Forschung geht. Hier können Fortschritte erzielt werden, die keine Mehrausgaben verursachen, aber den Standort deutlich stärken.
Die Fachhochschulen bleiben ein verlässlicher Partner in der wissenschaftlichen Ausbildung, Forschung und regionalen Entwicklung. Gerade jetzt braucht es konstruktive Zusammenarbeit, Planungssicherheit und die Bereitschaft, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen mutige und zukunftsgerichtete Entscheidungen zu treffen.