Nachhaltige leistungsorientierte Forschungsfinanzierung für Fachhochschulen auf nationaler Ebene ist Bedingung für mehr Forschungsmittel aus der EU
Bei einer großen, virtuellen Networking-Konferenz der Europäischen Fachhochschulen (www.UAS4EUROPE.eu) am 11. Mai 2021 unter dem Titel „Universities of Applied Sciences – From breakthrough ideas to breakthrough innovation” kam die europäische Forschungspolitik zu Wort.
So strich Mariya Gabriel, EU-Kommissarin für Innovation, Forschung, Kultur, Bildung, Jugend und Sport in ihren Begrüßungsworten die wichtige Rolle der Fachhochschulen im nächsten Forschungsrahmenprogramm „Horizon Europe“ hervor. Es ginge vor allem darum, bahnbrechende Ideen für die europäische Gesellschaft und deren Bürger nutzbar zu machen. Hierbei komme den Fachhochschulen eine Schlüsselrolle zu, um das gemeinsame Ziel eines „green, digital and healthy Europe“ zu erreichen.
Diese Ansicht unterstrichen auch die Europa-Parlamentarierinnen Angelika Niebler und Claudia Gamon. Beide wiesen auf das anwendungsorientierte Forschungsprofil der Fachhochschulen hin. Hier werden Innovationen entwickelt, die ein Europa der Zukunft dringend benötigt. Fachhochschulen stellen dabei sicher, dass aus innovativen Ideen Anwendungen entstehen, die als Produkte und Dienstleistungen am Markt erfolgreich sind. Gleichzeitig bilden die Fachhochschulen hochqualifizierte Fachkräfte aus, die in den neuen Berufsfeldern der Zukunft (Stichwort: „Green Jobs“) so dringend benötigt werden. Dies gelingt durch das eigenständige Profil der Fachhochschulen, das einen neuen Zugang zu Forschung und Lehre beinhaltet. Fachhochschulen forschen und lehren, eingebettet in ein regionales Umfeld, mit dem sie in einem ständigen Austausch stehen. So gelingt es in Kooperation mit der Wirtschaft, Industrie und Gesellschaft innovative Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln, die unmittelbar für die Menschen nutzbar sind. Diese Form der Kooperation betrachteten alle an der Konferenz beteiligten, politischen Akteure als essentiell für die Umsetzung des nächsten EU-Forschungsrahmenprogramms „Horizon Europe“. In diesem Zusammenhang wurde auch die hohe Bedeutung einer nachhaltigen/stabilen Forschungsfinanzierung durch die Nationalstaaten als Bedingung für ein erfolgreiches Einwerben von EU-Mitteln hervorgehoben. In Österreich werden derzeit diese Mittel nur den Universitäten nicht aber den Fachhochschulen vom Bund zur Verfügung gestellt.
„Dass der Hebel „FH-Forschung“ für die Wirtschaft, insbesondere für mittelständische Unternehmen bzw. für die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit funktioniert, um Innovationen zu heben und wirksam zu machen, ist erwiesen. Jetzt müssen wir auch in Österreich dazu übergehen, diesen Hebel stärker zu nutzen und die FH-Forschung künftig mit einer nachhaltigen, leistungsorientierten Finanzierung ausstatten. Wir sehen hier den angekündigten Gesprächen mit BM Faßmann positiv entgegen und sind zuversichtlich, dass die Forschung im nächsten FH-Entwicklungs- und Finanzierungsplan im Sinne einer nachhaltigen leistungsorientierten Finanzierung abgebildet wird“, sagt Raimund Ribitsch, Präsident der Österreichischen Fachhochschul-Konferenz (FHK).