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ZUR PERSON
Florian Wille ist General Manager des Fünf- Sterne-Hotels Palais Hansen Kempinski an der Wiener Ringstraße. Seine Leidenschaft für die Hotellerie hat das Studium Tourism and Leisure Time Management an der IMC FH Krems geweckt. Nach dem Studium hat er in England im Accounting und Controlling u. a. für Grosvenor House, Le Meridien und Waldorf Hilton gearbeitet.
Nach einer weiteren Station bei Hilton in Frankfurt hat im Hotel Corvinus Budapest seine Karriere bei Europas ältester Luxushotelkette Kempinski begonnen, wo er anschließend Positionen als Executive Assistant Manager in Bahrain, als Residence Manager in Doha sowie als General Manager in Amman und Bodrum bekleidet hat. Während seiner Zeit bei Kempinski hat er noch einen MBA an der Reims Management School erfolgreich abgeschlossen.
FLORIAN WILLE
Was hat Sie dazu bewogen, den Schritt aus Österreich hinaus zu wagen?
Ich durfte schon als Kind viel reisen und das hat in mir eine große Neugierde geweckt. Für mich stand daher schon sehr früh fest, dass ich einen Beruf ergreifen möchte, der mir die Möglichkeit gibt, diese Neugier zu befriedigen. Persönliches Wachstum ist nur durch das Verlassen seines Komfortbereiches möglich. Außerdem gibt es wohl kaum eine schönere Aufgabe, als auf der gan- zen Welt Gastgeber sein zu dürfen. Man lebt und lernt in verschiedenen Ländern – in meinem Fall bisher zehn auf drei Kontinenten. Ich empfinde es als unheimlich bereichernd, andere Kulturen, deren Bräuche, Speisen, Getränke und Weisheiten kennenzulernen und für sich zu nutzen. Die Gemeinsamkeiten entdecken und die Unterschiede schätzen und respektieren zu lernen. Trotz all dieses Fernwehs bin ich doch meiner Heimat immer sehr verbunden geblieben und war zu jeder Zeit ein leidenschaftlicher Botschafter unseres Landes. Wenn man lange von zu Hause weg ist, lernt man die Heimat auf eine sehr demütige und dankbare Art und Weise schätzen.
Welche Vorteile hat Ihnen das Studieren und Arbeiten im Ausland gebracht?
Es hat sprichwörtlich meinen Horizont erweitert und ich konnte mir mein eigenes Bild der Welt machen. Ich bin also nicht mehr so sehr darauf angewiesen, das zu glauben, was mir andere erzäh- len – weil ich vieles selbst erleben und erfahren durfte. Unsere Welt ist einzigartig und wunderbar divers – und durch Reisen, und vor allem durch das Leben vor Ort, werden einem die Augen ge- öffnet und Vorurteile oder gar Ängste werden rasch gegenstandslos. Man entdeckt, erforscht und lernt zu verstehen.
Wie profitiert der Hochschulbereich von der internationalen
Vernetzung innerhalb der EU und auf der ganzen Welt?
Der Austausch von Wissen, aber auch von Lehrenden und Studierenden, ist gelebte globale Ver- netzung. Ich durfte während meines MBA Studiums mit einer Studierendengruppe aus China an verschiedenen Projekten arbeiten und war immer wieder fasziniert, wie unterschiedlich unsere Lösungsansätze, unsere Herangehensweisen waren. Am Ende haben wir meist durch einen Kom- promiss beider Ansätze die optimalste Lösung gefunden. Und genau darum sollte es gehen: gemeinsam besser zu werden, in allem, was wir tun. Natürlich wird heute vieles online vermittelt, man tauscht sich über die verschiedensten Medien aus. Ich war aber trotzdem immer ein Fan des persönlichen Kontaktes, der Erfahrung vor Ort – das ist intensiver, lebendiger und mit Sicherheit auch prägender.
Drei Fragen an
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